Im Jahr 2020 haben die Universität Oxford und das WBZ Berlin den ersten Report des gemeinsamen Fairwork-Projekts über die Arbeitsbedingungen in der Plattform-Ökonomie in Deutschland veröffentlicht und dabei auf oftmals prekäre Arbeitsverhältnisse hingewiesen.
In diesem Jahr nun wurden international tätige Übersetzungs- und Transkriptions-Plattformen, die sowohl von großen Industriekonzernen als auch von Regierungen und sonstigen staatlichen Organisationen genutzt werden, unter die Lupe genommen. Dabei wurden große Unterschiede etwa im Hinblick auf faire Bezahlung oder vertragliche Bedingungen deutlich.

Große Unternehmen, Universitäten, NGOs und Privatpersonen benutzen zunehmend Online-Plattformen, um Dienstleistungen wie Übersetzungen, Transkriptionen oder Untertitelung in Auftrag zu geben. Diese Plattformen schaffen gleichzeitig neue Einkommensmöglichkeiten für Arbeiterinnen aus asiatischen und afrikanischen Ländern, die den Großteil der Online- Arbeitskräfte im Bereich der Sprachdienstleistungen ausmachen. Eine neue Fairwork-Studie von Forscherinnen des Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und der Universität Oxford zeigt jedoch, dass viele Freiberufler*innen auf Online-Übersetzungs- und Transkriptionsplattformen mit niedrigen Löhnen, unzureichendem Schutz vor arbeitsbezogenen Risiken und unfairen Managementpraktiken konfrontiert sind.

In der neuen Studie hat das Fairwork-Projekt die Arbeitsbedingungen auf neun der meist genutzten globalen Übersetzungs- und Transkriptionsplattformen (Translated, TranscribeMe, Gengo, Lionbridge, Scribie, TransPerfect, GoTranscript, SmartCat und Rev) untersucht. Zu den Kund*innen dieser Plattformen gehören sowohl globale Unternehmen wie AirBnB, L’Oreal, Spotify, Netflix, Google und Facebook, als auch renommierte Universitäten wie die Princeton University, die University of California in Berkeley, die University of Washington und die Yale University. Der neue Bericht „Fairwork Übersetzungs- und Transkriptionsplattform Ratings 2022: Arbeitsbedingungen in der globalen Plattformökonomie“ stellt die Ergebnisse der Studie vor und bewertet die Plattformen anhand von fünf Prinzipien für faire Arbeit mit einer Punktzahl zwischen eins und zehn.

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