Webinar Nr. | Web-2022-02 |
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Datum | Samstag, 19. März 10:00 bis 16:00 |
Zielgruppe | Übersetzerinnen und Übersetzer |
Lerninhalte |
In diesem Online-Tagesworkshop geht es darum, praktisches Handwerkszeug für den Übersetzeralltag zu erwerben. Grundlage unserer Arbeit wird eine Vielzahl authentischer englischer Beispiele sein, die wir ins Deutsche übersetzen und mit Hilfe der kontrastivgrammatischen Methode, also einer Gegenüberstellung der sprachlichen Strukturen von Ausgangssprache und Zielsprache, untersuchen werden. In diesem Workshop werden drei Themenkomplexe erarbeitet:
Bei unserem ersten Thema geht es um Konstruktionen wie A forty-watt bulb hung naked from the ceiling of what must once have been a storage room. Bei der Übersetzung sind zum einen wichtige stilistische Aspekte zu beachten, die möglicherweise selbst erfahrenen ÜbersetzerInnen nicht immer bewusst sind. Zum anderen stellt die Übersetzung eine syntaktische Herausforderung dar, die im Deutschen unterschiedlich angegangen werden kann. Wir erarbeiten eine ganze Skala von Übersetzungspatterns – von der nahezu strukturanalogen Übersetzung bis hin zur geradezu eleganten Übersetzung durch ein einziges Wort.
Unser zweites Thema ist die Wortstellung, speziell die Stellung von Subjekt und Prädikat im deutschen Aussagehauptsatz. Im Englischen durchgehend S-P-O-Stellung, im Deutschen weitgehend Freiheit der Wortstellung – was bedeutet das fürs Übersetzen? Warum können wir nicht der Einfachheit halber die S-P-Stellung im Deutschen beibehalten? Und wenn Variation geboten ist, wann und wie ist sie möglich, ohne dass es beim Leser zu Irritationen kommt, weil sich der Schwerpunkt der Aussage verschiebt? Wir machen uns eine Reihe von Möglichkeiten bewusst, Prädikat-Subjekt-Stellung herzustellen, ohne den Sinn eines Satzes zu verfälschen. In bestimmten Fällen erreichen wir gleichzeitig sogar, dass die Textstruktur deutlicher und damit der Text transparenter wird.
Drittes Thema ist der Komplex der englischen Partizipialkonstruktionen, einschließlich der with + Partizip-Konstruktion (With a taxi already waiting, Dr Lowe was able to catch the train.). In welchen Funktionen treten Partizipialkonstruktionen im Englischen auf? Welche syntaktischen und semantischen Varianten gibt es? Welche Fallen gilt es zu erkennen? Was hat es mit der with-Konstruktion auf sich? Am Ende des Seminars verfügen die TeilnehmerInnen für die drei bearbeiteten Themenkomplexe über ein Inventar potentieller Übersetzungsvarianten. Außerdem sind sie in der Lage, sich für weitere systembedingte Übersetzungsprobleme selbst ein solches Repertoire zu erarbeiten, das als Ergänzung zu unserer Intuition von nicht zu unterschätzendem praktischen Nutzen ist.
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Leitung |
Karin Königs ist Diplom-Übersetzerin (Universität Heidelberg). Sie arbeitete mehrere Jahre als Übersetzerin in verschiedenen Bundesbehörden und lehrte ab 1976 mehr als zwanzig Jahre lang mit Schwerpunkt „Übersetzen allgemeiner Texte Englisch-Deutsch“ am Fachbereich Sprachen, heute „Institut für Translation und Mehrsprachige Kommunikation“, der Technischen Universität Köln. Seit 2006 bietet sie freiberuflich Workshops im In- und Ausland sowie Webinare zum Thema „Systembedingte Übersetzungsprobleme Englisch-Deutsch“ an. Karin Königs ist Autorin des im Narr Francke Attempto Verlag erschienenen Lehrbuchs Übersetzen Englisch-Deutsch – Lernen mit System. |
Leistungsumfang | ganztägiges Webinar mit Pausen |
Teilnahmebeitrag |
zuzüglich Mehrwertsteuer |
Anmeldefrist | 5. März 2022 |